Texte

Lenin:

"Unter Propaganda würden wir die revolutionäre Beleuchtung der gesamten gegenwärtigen Gesellschaftsordnung oder ihrer Teilerscheinungen verstehen, unabhängig davon, ob das in einer Form geschieht, die dem einzelnen oder der breiten Masse zugänglich ist.
Unter Agitation im strengen Sinne des Wortes würden wir verstehen: den Appell an die Massen zu bestimmten konkreten Aktionen, die Förderung der unmittelbaren revolutionären Einmischung des Proletariats in das öffentliche Leben."

Musik

Der Komponist Hanns Eisler: ”Die Musik hat, genauso wie jede andere Kunst, einen bestimmten gesellschaftlichen Zweck. Von der bürgerlichen Gesellschaft wird sie vor allem als Erholung, zur Wiederherstellung der Arbeitskraft und zur Einschläferung, zur Verdummung benutzt. Die Arbeitermusikbewegung muß sich über die neue Funktion der Musik, das sind: Aktivierung zum Kampf und politische Schulung, klar werden. Dies bedeutet, daß sämtliche Musikformen und die Technik der Musikstücke aus dem eigentlichen Zweck, das ist der Klassenkampf, entwickelt werden müssen.”

Quelle: Eisler, Hanns / Unsere Kampfmusik. (1932). In: Eisler, Hanns / Materialien zu einer Dialektik der Musik. (Reclam). Leipzig, 1973.


”Vor allem muß man brechen mit einem für einen Gesangsverein typischen 'schönen Vortrag'. Anzustreben ist ein sehr straffes, rhythmisches, präzises Singen. Der Sänger soll sich bemühen, ausdruckslos zu singen, daß heißt er soll sich nicht in die Musik einfühlen wie bei einem Liebeslied, sondern er soll seine Noten referierend bringen, wie ein Referat in einer Massenversammlung, also kalt, scharf und schneidend. Vor allem ist anzustreben nicht gefühlvolle Darstellung, sondern deutliche. Der Text muß in jedem Moment von sämtlichen Zuhörern verstanden werden können. Sehr wichtig ist, daß die Sänger den Text nicht als selbstverständlich annehmen, sondern in den Proben diskutieren. (...)”

Quelle: Eisler, Hanns / Einige Ratschläge zur Einstudierung der Maßnahme. (1932). In: Brecht, Bertolt / Die Maßnahme (Kritische Ausgabe). (Suhrkamp). Frankfurt am Main, 1972.